Übersicht

(Stand ab 01.2014)

Fachliche Standards
Unser Fortbildungscurriculum entspricht den Empfehlungen und Richtlinien für den Erwerb der Zusatzqualifikation ‚Spezielle Psychotraumatherapie’ der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie. 
Sie können mit der Teilnahme an unserem Curriculum

  • die Zusatzqualifikation 'Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT)' erwerben
  • gleichzeitig alle formalen Bedingungen zum Erwerb des europäisch anerkannten Fachtitels EMDR Therapeut (EMDR Approved Practitioner) erfüllen (wenn Sie die Supervision in einer EMDR Supervisionsgruppe bei einer im Curriculum anerkannten  Supervisorin / einem im Curriculum anerkannten Supervisor absolvieren) 
  • fundierte Kompetenzen für die Psychotherapie traumatisierter Menschen erwerben 

Die inhaltliche Ausrichtung der Fortbildungen dieses Curriculums entspricht in Theorie und Praxis den derzeitigen international gängigen theoretischen und praktischen Standards.

An wen richtet sich das Curriculum?
Das Curriculum richtet sich an PsychotherapeutInnen, die ihre Weiterbildung abgeschlossen haben, und an PsychotherapeutInnen, die in der zweiten Hälfte ihrer Weiterbildung sind. 

(Dieser Personenkreis umfasst in der Schweiz ÄrztInnen mit anerkannter abgeschlossener Psychotherapieausbildung, FachärztInnen für Psychiatrie und Psychotherapie FMH, PsychotherapeutInnen mit kantonaler Praxisbewilligung, PsychotherapeutInnen SBAP, ASP oder GedaP und FachpsychologInnen für Psychotherapie FSP; in Deutschland Personen mit einer abgeschlossenen Ausbildung oder Approbation als ärztliche oder psychologische PsychotherapeutIn; in Österreich ÄrztInnen mit anerkannter abgeschlossener Psychotherapieausbildung und PsychotherapeutInnen; in Liechtenstein ÄrztInnen mit anerkannter abgeschlossener Psychotherapieausbildung und PsychotherapeutInnen mit staatlicher Konzession - beziehungsweise Personen, die sich einer weit fortgeschrittenen Weiterbildung befinden, die zu einer dieser Anerkennungen führt).

Das Curriculum umfasst folgende Themenbereiche: Allgemeine und Spezielle Psychotraumatologie, Theorie und Praxis Traumazentrierter Psychotherapie, Ressourceninstallation und Stabilisierungstechniken, Traumabearbeitungsmethoden und spezielle Aspekte der Therapie mit traumatisierten Menschen, sowie Supervision und Selbsterfahrung. 

Sämtliche im Curriculum aufgeführten Seminare können auch einzeln belegt werden. Jede Fortbildung ist eine thematische Einheit. Es besteht keine Verpflichtung, das gesamte Curriculum zu belegen oder dieses in einem gegebenen Zeitraum abzuschliessen. Für jedes Seminar erhalten die TeilnehmerInnen eine Teilnahmebestätigung.  

Aufbau
Das gesamte Curriculum besteht aus sieben Wochenendseminaren. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit eines qualifizierten Abschlusses. Der Besuch der acht Wochenendseminare ist für den Erwerb des Abschlusses und der Zusatzqualifikation der DeGPT notwendig, der Besuch weiterer Fortbildungen wird zur Vertiefung des Wissens und der therapeutischen Kompetenzen empfohlen.

Die Wochenendseminare:

 1. Einführung in die Psychotraumatologie und  Psychotraumatherapie 
 2. Stabilisierungstechniken und Ressourcenmobilisation 
 3. Behandlung von Akuttraumatisierungen
 4. Kognitive und verhaltenstherapeutische Ansätze, Verfahren und Interventionen
 5. Diagnostik und Einführung in die Behandlung dissoziativer Störungen
 6. EMDR Einführungsseminar (EMDR Level I) mit Praxistag
 7. EMDR Fortgeschrittenenseminar (EMDR Level II)


Empfohlen wird (zur weiteren Vertiefung der Kenntnisse und Fähigkeiten - auch nach Abschluss des Curriculums) der Besuch von Seminaren zu speziellen Aspekten, therapeutischen Techniken und / oder der Behandlung spezieller PatientInnengruppen, wie beispielsweise:

  • Traumapsychotherapie mit Kindern
  • Behandlung schwerer dissoziativer Störungen
  • Behandlung von Ängsten und Phobien
  • Substanzabhängigkeit und Traumatisierung
  • Bindung und Trauma
  • Trauma und blockierte Trauerprozesse
  • Systemische Aspekte in der Psychotraumatherapie
  • etc

Der Besuch dieser Seminare ist aber zur Erfüllung der Bedingungen der DeGPT, oder zur Erfüllung der Bedingungen zur Erlangung der Qualifikation als EMDR TherapeutIn (EMDR Approved Practitioner) nicht notwendig.

 

Wer das gesamte Curriculum mit qualifiziertem Abschluss absolvieren möchte:
Auch wenn die Seminare einzeln besucht werden können, bauen sie aufeinander auf – vom Theoretischen zum Praktischen, vom Einfachen zum Schwierigen, von der Behandlung von einfachen Traumatisierungen zur Behandlung komplexer Traumatisierungen und ihrer Folgen. 
Der praktische Teil der Ausbildung erfordert die Fähigkeit und Bereitschaft, an Übungen und Selbsterfahrung in der KlientInnen-, TherapeutInnen- und BeobachterInnenrolle teilzunehmen. Dabei wird vorausgesetzt, dass die TeilnehmerInnen ihre Möglichkeiten und Grenzen eigenverantwortlich erkennen und wahren können. 

Wir empfehlen die Teilnahme am gesamten Curriculum in einer Ausbildungsgruppe, um die erforderlichen Kompetenzen im Sinne einer gemeinsamen sukzessiven Lernkurve zu erwerben und zu erweitern.

Zum qualifizierten Abschluss (für das Abschlusszertifikat) benötigen Sie neben den Teilnahmebestätigungen von den Wochenendseminaren oder den analog anerkannten Fortbildungen: 

Nachweis(e) über Fallsupervision:
Bestätigung(en) über 20 Stunden Supervision eigener Behandlungsfälle (nach Möglichkeit video-dokumentiert) durch entsprechend qualifizierte Supervisoren und Supervisorinnen (u.a. Indikationsstellung und Behandlungsplanung) in Einzelsetting oder Gruppen (max. 6 TeilnehmerInnen).

 

Nachweis(e) über Selbsterfahrung:
Bestätigung(en) über mindestens 5 Sitzungen à 90 min mit Traumakonfrontation in im Curriculum angebotenen Verfahren bei im Curriculum anerkannten PsychotherapeutInnen mit dem Abschluss als EMDR TherapeutIn oder der Zusatzqualifikation der DeGPT 

 

Abschlusskolloquium:
Die qualifizierte Ausbildungsbescheinigung unseres Instituts erhalten Sie nach einem Abschlusskolloquium:
Als Voraussetzungen für die Zulassung zum Abschlusskolloquium sind sechs supervidierte und dokumentierte Behandlungsfälle (Kurzfassung) mit unterschiedlichen Störungsbildern (Vollbild PTBS, komplexe Traumatisierung u.a. nach Kindheitstrauma – mind. 50 Behandlungsstunden, und - wenn möglich - Akuttraumatisierung) einzureichen, von denen 4 Behandlungsfälle eine volle Diagnostik (einschliesslich mindestens drei traumaspezifischer Testverfahren) beinhalten müssen und zwei dem Abschlusskolloquium zugrunde gelegt werden.
Beim Abschlusskolloquium handelt es sich um ein kollegiales fallbezogenes Gespräch.

Nach dem Abschluss:
Um die Zusatzqualifikation der DeGPT zu erhalten, müssen Sie ausserdem Mitglied dieser Fachgesellschaft sein. Sie werden dann auch auf der PsychotherapeutInnenliste der DeGPT aufgeführt.

Um den Fachtitel EMDR-TherapeutIn (EMDR Europe) (EMDR Approved Practitioner EMDR Europe)  zu erhalten, müssen Sie Mitglied der nationalen EMDR-Fachgesellschaft (EMDR Schweiz, Netzwerk EMDR Österreich, EMDRIA Deutschland etc) sein. Sie werden dann auch auf der TherapeutInnenliste dieser Fachgesellschaft aufgeführt.